SPAREN UND DER UMWELT GUTES TUN

Energieeffizientes Bauen liegt im Trend

VON STEFFI URBAN

Die Wichtigkeit von Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist unbestritten, um Ressourcen zu schonen und den Klimawandel zu bremsen. Daher setzen immer mehr Bauherren und Sanierer auf Energieeffizienz. Wir zeigen im Folgenden auf, welche Möglichkeiten es gibt – von neuen Energieeffizienzhäusern über Nullenergiehäuser bis zur Sanierung von Bestandsgebäuden.

Was macht Energieeffizienzhäuser aus?

Unter dem Begriff Energieeffizienzhaus finden sich verschiedene Typen mit unterschiedlichen Verbrauchswerten. Hier hat zum Beispiel die KfW Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Werte vergeben – und gewährt danach finanzielle Förderungen. Ihre Energieeffizienzstandards reichen von 40 und 40 plus über 55 bis 115. Laut Erläuterung seitens der KfW gilt: „Je kleiner der Wert ist, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie – und desto höher die Förderung.“ Als Referenz diene dabei ein KfW-Effizienzhaus 100, das den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht. Die Standards 40 und 40 plus zeigen an, dass 60 Prozent weniger Energie verbraucht wird, als die EnEV vorgibt. Damit sind die Anforderungen an die Energieeffizienz sogar unterschritten.

Diese Standards werden durch eine Kombination diverser Maßnahmen erreicht. Dazu gehören bauliche wie technische Umsetzungen – zum Beispiel in den Bereichen Heizung, Dämmung und Lüftung. Energieeinsparungen erreicht man etwa durch Dreifachverglasung und regenerative Systeme wie Photovoltaik und Erdwärmepumpen.

Was kennzeichnet ein Passivhaus?

Ein Passivhaus hat in der Regel noch geringere Energieverbrauchswerte als das KfW-Energiehaus 40 plus. Die Energieeinsparung beim Heizen beträgt zum Beispiel über 80 Prozent gegenüber den gesetzlich vorgeschriebenen Neubaustandards. Der Wärmebedarf wird aus passiven Quellen wie etwa der Sonneneinstrahlung sowie der Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt.

Damit dies funktioniert, sind eine gute Dämmung samt spezieller Fenster, ein optimaler Grundriss, das passende Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie innovative Technik mitentscheidend. Das alles hat aber seinen Preis. Positiv ist, dass man von künftigen Kostensteigerungen im Energiesektor unabhängig ist. Vor diesem Hintergrund gilt es zu kalkulieren, ob die Mehrkosten beim Bau die langfristigen Einsparungen rechtfertigen.

Was ist ein Nullenergiehaus?

Ein sogenanntes Nullenergiegebäude verbraucht genau so viel Energie, wie es durch erneuerbare Energieerzeugungsanlagen am Haus gewinnt – etwa mittels Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen. Um dies zu erreichen, muss das Gebäude generell energieeffizient errichtet oder saniert worden sein. Denn so hat es einen geringen Energiebedarf. Viele Nullenergiehäuser erfüllen daher auch den Passivhausstandard. Übrigens: Ist die Erzeugung höher als der Verbrauch, handelt es sich sogar um ein Plusenergiegebäude.

Energieeffiziente Altbauten

Wer heutzutage ein Haus neu baut, kommt um Energieeffizienz nicht herum. Denn im seit Kurzem geltenden neuen Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, sind entsprechende Vorgaben verbindlich geregelt. Doch wie sieht dies in Altbauten aus? Bestandsgebäude überwiegen in Deutschland. Auch bei diesen kann und muss die Energieeffizienz verbessert werden. So informiert die Verbraucherzentrale, dass für alle Mehrfamilienhäuser bestimmte Austausch- und Nachrüstverpflichtungen gelten – zum Beispiel bei Öl- und Gasheizkesseln, die älter als 30 Jahre sind. Wer genau davon betroffen ist und welche Ausnahmen es gibt, weiß der zuständige Schornsteinfeger vor Ort.

Viele Wohnungs- und Hauseigentümer planen aber auch generell ohne gesetzlichen Druck eine Modernisierung ihrer Immobilie. Denn eine neue Heizung, moderne Fenster und gedämmte Fassaden sparen Energie und damit Geld. „Erfolgen nur einzelne solcher Sanierungsmaßnahmen, gibt das GEG bestimmte Anforderungswerte an den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) vor“, so die Verbraucherzentrale. Die Experten dort führen weiter aus: „Bei umfassenden Modernisierungen wird derweil ‒ vergleichbar mit einem Neubau ‒ eine energetische Gesamtbilanzierung durchgeführt.“

Wichtig zu wissen: Bei energetischen Altbausanierungen gibt es ebenfalls viele Fördermöglichkeiten seitens der KfW. Auch hier gelten die oben beschriebenen Standards 55 bis 115. Diese gehen aber laut Verbraucherzentrale über die Vorschriften des GEG hinaus.

Solardächer sind klimafreundlich und verursachen bei der Strom- und Wärmeerzeugung keine schädlichen Emissionen. Daher sind sie oft Bestandteil energieeffi zienter Gebäude.

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