Im Meer der Möglichkeiten

Überall ist es zu hören: Der Immobilienmarkt eröffnet Immobilienbesitzern derzeit zahlreiche Möglichkeiten. Doch wenn es dann um den konkreten Mehrwert dieser Aussage geht, verdichten sich an so mancher Stelle besagte Möglichkeiten schnell zu einer einzigen Option, nämlich dem Komplettverkauf – basierend sowohl auf der gegenwärtig hohen Nachfrage als auch der lukrativen Preisentwicklung. Vermeintlich schnelle Abwicklung bei maximalem Kaufpreis? Nicht zwangsläufig, denn wer genau hinsieht, entdeckt so manche Alternative, die für die Immobilie, ihren Eigentümer und die Nachbarschaft wesentlich attraktiver ist.

Das entscheidende Stichwort lautet Potenzialanlayse. Sie geht Hand in Hand mit einer tiefgehenden Baurechtanalyse und mag im ersten Moment langwierig und kompliziert wirken. Dabei besagt sie nichts anderes als genau zu prüfen, welche Möglichkeiten – neben dem erwähnten Komplettverkauf – tatsächlich für Objekt und Grundstück existieren und namensgebend das größte Potenzial besitzen. Die Ausdifferenzierung zwischen Immobilie per se und dem dazugehörigen Bauland erweitert das Spektrum der Möglichkeiten nämlich bereits gravierend.

So viel zur Theorie, die sich in der Praxis insbesondere bei Altbeständen in der Frage manifestiert, welche Perspektiven Ein- oder Mehrfamilienhäuser und große Grundstücke besitzen. Macht ein Rückbau Sinn? Ist er womöglich sogar notwendig? Kann das Grundstück geteilt und partiell neu bebaut werden? Oder lässt sich die bestehende Immobilie erweitern beziehungsweise aufstocken, um so ihren Wert weiter zu steigern? Diese Fragen gilt es nicht nur zu stellen, sondern auch fachmännisch zu beantworten. Erst dann können Immobilien- und Grundstückseigentümer vollends aus dem Meer der Möglichkeiten schöpfen.

Jedoch gibt es Einschränkungen. Denn Immobilien stehen immer auch in einer Wechselbeziehung mit ihrer Umgebung. Unpassende architektonische Eingriffe, die nicht zur Nachbarschaft passen, können die Attraktivität einer Immobilie schmälern – und somit auch ihren Marktwert. Andernorts kann aber genau das, in reflektierter Weise, den Verkaufspreis massiv steigern. Beispiel Dachgeschossausbau oder Dachaufbauten. Die zusätzlichen Mieteinnahmen tragen die Investition, während die zusätzliche Wohnfläche insbesondere in den angespannten städtischen Lagen der Immobilie weiteren Wertzuwachs beschert.

All das muss, wie bereits erwähnt, natürlich stets im Spiegel des Standorts individuell betrachtet und analysiert werden. Dafür braucht es tiefgehende Marktkenntnis und das nötige Know-how. Das gilt am Ende übrigens auch für die Auswahl der geeigneten Käuferklientel. Schließlich ist die Zusammenführung von Investoren und Interessenten mit denen für sie passenden Objekten eine gute Grundlage zur Aushandlung genau des Verkaufspreises, der auf Eigentümerseite gewünscht ist.

Anders Beckmann, Spezialist für Wohnimmobilien bei Robert C. Spies

Anders Beckmann, Spezialist für Wohnimmobilien bei Robert C. Spies

www.robertcspies.de