Sehnsuchtsort Küste

Sehnsuchtsort Küste

Leergefegte Buchungsoptionen, volle Strände – die Küstenregionen in Deutschland blicken auf eine überdurchschnittlich gute touristische Entwicklung zurück mit starken Zuwächsen. Und das nicht nur vor Pandemiezeiten: Auch während der Krise wies der Küsten- und Naturtourismus eine deutlich höhere Resilienz gegenüber städtischen und Peripherielagen auf. Grund genug für einen Überblick zu den Potenzialen des Küstentourismus in Norddeutschland.

Was bisher geschah: Die touristischen Destinationen an Ost- und Nordsee haben in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung und Attraktivität gewonnen und waren geprägt durch eine äußerst hohe Wachstumsdynamik: Im Zeitraum von 2010 bis 2019 ergab sich an der Ostsee in Schleswig-Holstein beispielsweise ein Zuwachs von knapp 60 Prozent an Übernachtungen, an der Nordsee von 42 Prozent. Dabei spannend: Eine Abnahme der „Saisonalität“ ist zu verzeichnen, denn ein nicht unerheblicher Teil des Wachstums wurde neben der Hochsaison in der Nebensaison generiert – ein aus Sicht von Investoren und Betreibern nicht unerheblicher Aspekt.

Und sie stocken ordentlich auf: In Deutschlands nördlichstem Bundesland wurden im Jahr 2019 gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 rund 54.500 mehr Betten in Beherbergungsbetrieben angeboten, gleichzeitig stieg die durchschnittliche Auslastung um 3 Prozentpunkte – ein weiterer Indikator, der die dynamische Entwicklung und das hohe, wachsende Nachfragevolumen impliziert.

Insgesamt liegt das Übernachtungswachstum an den Küsten von Nord- und Ostsee im Norden Deutschlands bei mehr als 31 Prozent im Zeitraum 2010 bis 2019. Zudem weisen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen im bundesdeutschen Vergleich die durchschnittlich längste Aufenthaltsdauer der Gäste auf. Sehnsuchtsort Küste – made in Germany.

Dann kam Corona. Mit Covid-19 wurde die Tourismusindustrie weltweit vor disruptive Veränderungen gestellt. Deutschland gehörte mit einem Einbruch von 39 Prozent jedoch zu den europäischen Ländern, in denen der Rückgang an registrierten Übernachtungen im Jahr 2020 noch vergleichsweise gering ausfiel. Insbesondere waren es die Urlaubsdestinationen an den Küsten von Nord- und Ostsee, die im Spiegel der weltweiten Reisebeschränkungen stark in den Fokus von innerdeutschen Touristen rückten.

Die Folge: Während der Hochsaison im vergangenen Jahr wiesen die Regionen an Nord- und Ostsee die geringsten Verfügbarkeiten unter den beliebtesten Ferienregionen in Deutschland auf. In den Küstengebieten wurde vereinzelt sogar von deutlicher Überlastung der Beherbergungskapazitäten berichtet. Ein Trend, der weiter anhalten und dem gesamten norddeutschen Raum zugutekommen dürfte. Die Zahlen sprechen diesbezüglich eine eindeutige Sprache, senden ein klares Signal an Projektentwickler sowie Betreiber und bilden die Basis für vollumfängliche Investment- und Immobilienberatung – in dieser und anderen Assetklassen.

Peter Kaiser

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