Das zweite Leben eines alten Bauernhauses
10.05.2024
Dieses Haus hat seinen Namen zu Recht verdient. Das Paradies ist aber nicht nur himmlisch, sondern auch ein gutes Beispiel dafür, wie sich mit Knowhow und Phantasie ein dem Verfall preisgegebenes Gemäuer retten und so ein Stück (Heimat-)Geschichte bewahren lässt. Ein Marketing-Gag ist das Etikett Paradies aber nicht. Adam und Eva haben hier wirklich gelebt. Sie waren es, die um 1800 das ostfriesische Bauernhaus auf ein Stück Land stellten, das dann im Volksmund zum Paradies wurde und es schließlich mit diesem Namen in die Flurkarte schaffte. Das Paradies ist also amtlich.
200 Jahre sind für ein Haus eine lange Zeit. Vor allem wenn die Bewohner älter werden und Reparaturen nur notdürftig ausgeführt werden können. Als dann die letzte Bewohnerin mit über 90 Jahren in ein Pflegeheim umzog und das Paradies 15 Jahre lang unbewohnt blieb, schien das Ende nahe. Aber wer im Paradies gelebt hat, hängt daran und gibt es nicht so leicht preis. Wie die letzte Besitzerin. Sie hatte durch Zufall einen Bericht über den Architekten Kai Nilson aus Köln gelesen, der in Nesse mehrere Häuser gekauft, saniert und damit erhalten hatte. „Nur der bekommt mein Haus. Kein anderer,“ legte sie sich fest. Das Haus sollte bleiben, keine Abrissbirne 200 Jahre Geschichte zerstören.
Es war, wie man heute weiß, eine gute Entscheidung. 2017 kauften Nilson und sein Ehemann Franz Scheid das Paradies. Sieben Monate benötigten sie, um das völlig verwahrloste Gemäuer in ein Schmuckstück zu verwandeln und dabei die Silhouette und viel von der alten Bausubstanz zu erhalten. Eine Sanierung, kein Neubau. Und trotzdem ein lichtdurchflutetes Ferienhaus, großzügig geschnitten, aber mit gemütlichen Ecken zum Lesen und Träumen. Ein Ferienparadies eben, bei Bedarf auch für bis zu zehn Personen: Mittlerweile wurde auch das frühere Stall-und Nebengebäude in ein separates Ferienhaus für vier Personen umgebaut und den ehemaligen Kuhstall kann man als sehr komfortables und großzügiges Appartement für weitere zwei Personen anmieten.
Hier könnt Ihr eure Ferien im Paradies buchen!
von Klaus Schmidt
Bildrechte Kai Nilson
Das Haus hat mich gefunden!
Das Fachwerkhaus an der Weser mitten in der Hoyaer Innenstadt ist ein echter Blickfang. Ein Kleinod, aber schon mit Spuren des Verfalls, als der Bremer Siegfried Hermann ihm vor acht Jahren zum ersten Mal gegenübersteht.
Die Bunkergemeinschaft
Man ist geneigt, mit dem Wort Bunker Begriffe wie Kerker, Verließ und Dunkelheit zu assoziieren. Dabei bieten die trutzigen Gebäude, die die Bevölkerung im dritten Reich vor Bombenangriffen schützen sollten, ideale Voraussetzungen für eine Umnutzung zu Wohnungen. Zumal wenn sie in attraktiven Stadtlagen errichtet wurden, wie das Beispiel des Bunkers an der Bremer Roonstraße zeigt.
Die Bunkermeister
Bremer Architekten haben sich auf die zivilie Nutzung von Betonbauten spezalisiert. Wie das Leben in einem Bunker aussieht, finden Sie in diesem Artikel.
- 1